Seit längerer Zeit wird herstellerseitig von einem SMS-Modul schwadroniert, welches den Betreiber informieren können soll, wenn ein bestimmter Münzinhalt unterschritten wird.
Da mir die Warterei zu lang wurde, und ich außerdem den zu erwartenden Preis gar nicht so recht wissen wollte, hatte ich mich an den Selbsteinbau eines SMS-Moduls gemacht, welches mir meldet, wenn die Bestände von zwei Hoppern jeweils unter ca. 1000 Münzen fallen. Arbeitsaufwand ist für einen Techniker, der weiß an welchem Ende der Lötkolben heiß wird, ca. eine Stunde, Kosten sind ca. 230 Euro.
Nach meinem heutigen (17.1.07) Messebesuch kann ich berichten, daß das lange angekündigte sagenumwobene SMS-Modul offensichtlich doch inzwischen Realität geworden ist. Der Preis scheint erwartungsgemäß nicht sonderlich niedrig zu sein, jedenfalls schämte man sich auf der Messe, ihn mir zu nennen, und kündigte ein schriftliches Angebot in den nächsten Tagen an. [Inzwischen ist der 1.3.07 und man schämt sich scheinbar immer noch; jedenfalls ist immer noch kein Angebot da. - Ich habe die Hoffnung auch inzwischen aufgegeben.]
Die Funktion ist dergestalt, daß man für jeden Hopper einen Pegel einstellen kann, bei dessen Unterschreitung eine SMS geschickt wird. Auch andere (Störungs?)meldungen sollen per SMS übermittelbar sein. Eine Abfrage irgendwelcher Daten oder Geldbestände, wie man das vieleicht woanders her kennt ist nicht vorgesehen.
Meine Billiglösung meldet zwar nur, wenn ein Bestand von ca. 1000 Münzen unterschritten wird, aber ehrlich gesagt erschließt sich mir auch nicht der tiefere Sinn einer Meldung, die z.B. besagt, daß in Hopper 1 gerade der Stand von z.B. 4361 Münzen unterschritten wurde. Ich möchte eigentlich nur wissen, wann es an der Zeit ist, Münzen aufzufüllen. Wenn Hopper 1 eine Meldung auslöst, weiß ich, daß da noch ca 1000 Münzen drin sind, sowie in Hopper 2 der Betrag, den ich beim letzten Mal eingefüllt hatte. Meldet sich Hopper 2 zuerst, weiß ich daß Hopper 1 eine Auszahlstörung hat.
Aber nun zur Realisierung: Ich habe ein SMS-Modul vom Typ STD32 verwendet, welches kinderleicht zu programmieren ist und zwei Überwachungseingänge und zwei Schaltausgänge bietet. (Die Schaltausgänge will ich später evtl. verwenden, um bei Störungen diverse Baugruppen von der Stromversorgung zu trennen, sodaß man nicht extra hinfahren und irgendwelche Netzteilstecker ziehen muß, wie bisher)
Zusätzlich zum diesem Modul wird ein Steckernetzteil benötigt; hier reicht ein einfaches unstabilisiertes, das ca. 0,5 A bei 12 V liefert. Weiterhin zwei dünne Kupferbleche 90x67mm (z.B. aus dem Bastelladen; notfalls geht auch unlackiertes Konservendosenblech) sowie vier Klebepads (Spiegelklebepads oder wiederablösbare) zur Befestigung. Außerdem ca 4m zweiadrige Leitung, zwei Widerstände a 1,5 Kiloohm und eine Schuko-Verlängerung, an der der Netzstecker durch eine Kaltgerätekupplung ersetzt wurde. Schlußendlich ein paar Kabelbinder zur Befestigung der Kabel sowie eine Klebeantenne für das SMS-Modul, wie sie auch für nachrüstbare Freisprecheinrichtungen im Auto Verwendung findet. Nicht zu vergessen natürlich eine freigeschaltete Karte eines Netzanbieters.
Die beiden Bleche werden diagonal durchgeschnitten und mit den Klebepads - wie auf dem Foto ersichtlich - nach Entfernung der Münztrichteraufsätze ins Oberteil der Hopper geklebt. Hierbei darauf achten, daß der Spalt zwischen den Blechen schmäler ist als die Münzdicke, damit sich keine Münze im Spalt verklemmen kann und eine Meldung verhindert. An jedes Blech wird ein Anschluß eines zweiadrigen Kabels gelötet und dieses über den Hopper nach hinten und dann in die obere rechte Ecke des Wechslergehäuses geführt, wo es durch die dort befindliche Öffnung in den oberen Gehäuseteil geführt werden kann. Die Münztrichter wieder aufsetzen und darauf achten, daß die neuverlegten Kabel nirgends eingeklemmt werden.
Das mittlere Bild zeigt die Kabeldurchführung im rechten oberen Bereich, das rechte die Platzierung des SMS-Moduls (Draufklicken vergrößert die Bilder).
Da die Eingänge des SMS-Moduls eine positive Spannung erwarten, wenn sie eine Meldung absetzen sollen, ist eine Beschaltung notwenig, wie auf der folgenden Skizze zu sehen. Über je einen 1,5k-Widerstand wird Plus von der Stromversorgungsbuchse auf den Plusanschluß der Eingangs-Klemmblöcke geführt, die Minusanschlüsse der Klemmblöcke werden mit Minus der Stromversorgungsbuchse verbunden. Ich habe dazu einfach die Widerstände und zwei Drahtbrücken auf die Unterseite der Platine gelötet. Die Anschlüsse der neu eingebauten Hopperbleche werden dann einfach an die Eingangs-Klemmblöcke angeschlossen. Werden die Bleche von daraufliegenden Münzen verbunden, sind die Eingänge des SMS-Moduls kurzgeschlossen, und sobald die Verbindung der Bleche nicht mehr besteht, liegt über den jeweiligen Widerstand Spannung an, die eine Meldung auslöst. Es wird jeweils eine einzige Meldung abgesetzt, egal wie lange die Spannung anliegt.
Die Außenantenne habe ich im oberen Bereich hinten außen auf das Gehäuse geklebt. Eine Kabeldurchführung ist an dieser Stelle vorhanden, durch die das Antennenkabel zum SMS-Modul geführt werden kann. Zum Schluß muß noch die Stromversorgung hergestellt werden, dazu wird die (vorbereitete) Kaltgerätekupplung der Schukoverlängerung (ich habe gleich eine Dreifachtischsteckdose statt einer Verlängerung verwendet - so bleiben zwei Steckdosen Reserve) in einen freien Kaltgeräteanschluß im oberen linken Bereich gesteckt und das Steckernetzteil in eine der Steckdosen.
Das SMS-Modul sendet im Auslieferungszustand beim Einschalten der Versorgungsspannung eine diesbezügliche SMS. Man kann das so lassen, um über den Einschaltzeitpunkt des Geräts informiert zu werden, oder diese Meldung auch per Fernprogrammierung ausschalten. Die Schaltmeldungen der beiden Eingänge habe ich durch Textmeldungen ersetzt, wie 'Wechsler <Ort> Hopper <Nr> Füllstand niedrig'. Die Programmierung des SMS-Moduls per Mobiltelefon ist in der Bedienungsanleitung ausführlich beschrieben und erfreulich einfach.
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