Schlangenöl?

Seit Anbeginn zeigt meine Fernabfragesoftware keine Einträge der Mitarbeiterkonten an. Bis auf die Tatsache, daß das Verwunderung bei CMI ausgelöst hat, ist seit viereinhalb Monaten nichts weiter geschehen. Kurz vor Weihnachten 06 riet man mir zu einer Neuinstallation, und ich machte mir die Mühe, die dabei erscheinenden Fehlermeldungen samt und sonders per Email an CMI zu schicken. Die ließen mich wissen, daß man sich das dann 'im neuen Jahr mal ansehen werde'. OK, zwischen Weihnachten und Neujahr die Füße hochlegen tun viele Firmen, aber hallo, wir haben inzwischen FEE-BRUU-AAR [Nein März].

OK, vieleicht schaffen sie's ja nicht. Programmieren scheint nicht ihre Stärke zu sein. - Geben Sie doch mal bei Google 'Multi-Cash-Terminal' als Suchbegriff ein (oder klicken Sie hier). UND? Sehen Sie irgendwo einen Treffer auf die Hersteller-Website? Nein? - Dann scheint die firmeneigene Website wohl ähnlich professionell programmiert zu sein, wie die zukunftsweisende MCT-Software. Aber schön aussehen tut sie ja. Tun die MCTs auch.

Mutig ist ja, wenn man trotzdem weitermacht. So haben sie inzwischen ihrer Software neue Kunststückchen beigebracht, obwohl sie die alten noch garnicht richtig beherrscht:

Die kann jetzt alle angeschlossenen Geräte mit VDAI-Schnittstelle auslesen, sich die Daten merken, und die später fehlerfrei an einen VDAI-Drucker weitergeben! OK, nur an einen solchen, der seinen Strom selber mitbringt. Die Stromversorgung wurde bei der neuen Druckerschnittstelle, die dafür in den MCT-Rechner kam, nämlich einfach weggelassen. VDAI-Standard? War gestern! Wir gestalten die Zukunft!

Gerade noch rechtzeitig fand man heraus, daß die Geräte draußen im Alltagsbetrieb ja garnicht - wie in der firmeneigenen Entwicklungsumgebung - um 8 Uhr ein- und um 17 Uhr ausgeschaltet werden. Die erste Version der neuen Software funktionierte nämlich nur, wenn man das Gerät mindestens einmal täglich ausschaltete. Hatte man aber schnell im Griff. Die neue Version stürzt jetzt erst nach mehr als drei Wochen ab.

Da diese Programmversion sozusagen aus dem Boden gestampft wurde (man hatte ja schließlich schon monatelang davon schwadroniert und so getan, als ob sie schon existierte, da war irgendwann mal Eile geboten), hatte sie einen kleinen Schönheitsfehler: Da zwei DLLs noch nicht zusammengefasst werden konnten in der Schnelle, kommt beim Beenden des Programms (sowohl auf dem MCT als auch bei der heimischen PC-Version) eine Fehlermeldung. Seit dem 11.12.06. Unverändert. Bis heute. Acht Wochen lang. Der Kunde wird sich sicher dran gewöhnen. Wir gestalten die Zukunft:

Man kann sich aber die ganzen VDAI-Daten selbstverständlich auch auf dem heimischen PC angucken. Angucken! Nur! - Es steht Ihnen selbstverständlich frei, die einzelnen Posten mit dem Taschenrechner zu addieren, falls Sie vieleicht wissen wollen, wie der aktuelle Gesamtumsatz ist. Oder wie die Summe der Gerätefüllungen gerade aussieht. Kann ja keiner ahnen, daß Sie so komische Bedürfnisse haben, daher wurde auf eine irgendwie geartete Auswertung der Daten natürlich verzichtet.

Halt, EXPORTIEREN kann man die Daten ja auch! Wenn Sie jetzt auf die grüne Diskette klicken, weil Sie denken, Sie werden dann gefragt, unter welchem Dateinamen exportiert werden soll, dann holen Sie schon mal Sportlersalbe für Ihren Klickfinger. Es wird offensichtlich ohne weitere Nachfrage versucht, auf Diskette zu exportieren! Wenn Sie keine (eingelegt) haben, kommt ein Fehlerlein, und wenn Sie das wegklicken, kommt noch eins. Wenn Sie dieses nun siebenmal wegklicken, erscheint wieder das erste, es wird nämlich jetzt versucht, den zweiten Datensatz zu exportieren. Wir sind jetzt mal zu höflich, um zu fragen wie logisch das denn ist, braucht man doch - in meinem Fall bei 44 Datensätzen - lediglich dreihundertzweiundfünfzigmal zu klicken, bis folgende Meldung erscheint:

Das ist natürlich eine faustdicke Lüge, denn wohin bitte soll denn exportiert worden sein, wenn angeblich kein Speichermedium da war? Glücklicherweise liest man von Herstellerseite ja inzwischen hier mit, und so können wir sie wissen lassen: Viele moderne PCs haben garkein Diskettenlaufwerk mehr. Und Notebooks gleich garnicht! Und die bauen auch nicht wieder extra welche ein, weil ihr die Zukunft gestaltet, glaubt mir!

Lesen Genau wie am Gerät gibt es auch in der Fernabfragesoftware den Knopf 'Lesen'. Klicken Sie ruhig drauf. Die Software versucht nun zuverlässig jeweils dreißig Sekunden lang, jedes Gerät, das in der Datenbank steht, auszulesen. Daß an Ihrem heimischen PC garkeine VDAI-Geräte angeschlossen sind, macht überhaupt nichts. Im Protokoll steht dann eben jedesmal 'Fehler beim Auslesen'. Abbrechen können Sie den Vorgang übrigens nicht. Nur das ganze Programm beenden:

Diese Vorgehensweise hat aber Tradition; wenn Sie z.B. auf Ihrem PC in der MCT-Software einen neuen Mitarbeiter anlegen, werden Sie auch mit der größten Selbstverständlichkeit gebeten, den Transponder vor das Lesefeld zu halten. Die für die Heimsoftware unsinnigen Befehle zu deaktivieren, würde zusätzliche Programmierarbeit bedeuten; aber dafür gibts ja die Fernabfragesoftware fast für umsonst.

Es soll nicht unerwähnt bleiben, daß die Tatsache, daß man jetzt in der Lage ist, von angeschlossenen Geräten die VDAI-Daten zu übernehmen, zu speichern und auszudrucken, keineswegs bedeutet, daß die MCT-eigenen Ausdrucke jetzt ebenfalls funktionieren. Nein, da ist alles wie gewohnt.

Man kann das Multi-Cash-Terminal anweisen, alle angeschlossenen Geräte jeden Tag um eine bestimmte Uhrzeit auszulesen. Das tut es auch recht zuverlässig und merkt sich die Daten (zumindest in unserem Fall) 32 Tage lang. Unbegreiflich ist mir die Tatsache, daß ich jedesmal, wenn ich VDAI-Daten fernabfrage, die kompletten 32 Tage herunterladen muß! Komischerweise sind das ca. 39MB, aber wenn ich mir einen kompletten Tages-Datensatz per copy'n'paste in eine Textdatei packe, dann hat die ca. 186kB. 32 mal 186kB ergibt knapp 6MB. Was zum Teufel steckt in den restlichen 33MB, die man mich zwingt, jedesmal herunterzuladen? Werden die Daten vieleicht intern als Schmucktelegramm gespeichert? Oder steht bei jedem ausgelesenen ASCII-Zeichen sowas wie 'CMI proudly presents: ö'? Vieleicht kann der Hersteller uns weiterhelfen, wenn er das liest. Ich bitte jedenfalls darum. Die Möglichkeit dazu habe ich ja inzwischen geschaffen.

Ich habe mir inzwischen ein Auswerte-Progrämmchen geschrieben, das mir wenigstens alle Einspielergebnisse und alle Auffüllungen aufsummiert und Tagesdurchschnitte daraus bildet. Hab ich 2 Stunden für gebraucht. Frage an CMI: Könnt ihr das nicht, wollt ihr das nicht, oder verkauft ihr Schlangenöl?


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Kommentarmöglichkeit

Übersicht der bisher vorhandenen Seiten:

Datenauswertung

Sicherheitslücken

Gespräch mit dem Hersteller

Auswertung der Arbeitszeiten

Änderungen per Fernadministration

Selbsteinbau eines SMS-Moduls

...IMMER EINEN SCHRITT VORAUS!

Schlangenöl? haben sie soeben gelesen

CMI goes Profi?

Alle Geräte sind anschließbar!


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